Imker hoffen auf Ausgleich der „Völkerverluste“

Imker hoffen auf Ausgleich der „Völkerverluste“

Versammlung des Imkervereins Gnarrenburg – Mitgliederzuwachs – Nachwuchsförderung und regelmäßige Schulungen

GNARRENBURG. Die hohen Völkerverluste der Gnarrenburger Imker zu Beginn des Jahres konnten im Frühsommer durch Schwärme und neue Ableger wieder ausgeglichen werden. Trotzdem war es erneut ein Jahr der extremen und für die Honigbienen unfreundlichen Wetterbedingungen. Diese Bilanz zog der Erste Vorsitzende des Gnarrenburger Imkervereins, Herbert von Glahn, auf der jüngsten Mitgliederversammlung.
Die Imker waren mit der geernteten Honigmenge trotzdem zufrieden. Die bisher stets auf zehn Jahre befristete Baugenehmigung für das Schutzhaus auf dem Lehrbienenstand in Dahldorf ist von der Baubehörde jetzt auf unbefristete Dauer erteilt worden.
Die auf dem vereinseigenen Areal stattfindenden monatlichen Klönabende erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Vereinsbücherei ist wieder aus dem „Dornröschenschlaf“ erwacht. Und wird von Daniel Dinter betreut. Im Sommer hatten einige Imkerfreunde zur  Standbesichtigung eingeladen, um einmal über den eigenen „Tellerrand“ hinauszuschauen.
Die Adventsfeier war sehr gut besucht. Herbert von Glahn zeigte sich zuversichtlich, dass die Völkerverluste nach der Auswinterung in diesem Frühjahr geringer ausfallen werden als im Vorjahr.
Dank seiner regelmäßigen Schulungen und der Nachwuchsförderung kann sich der Verein über einen weiteren Mitgliederzuwachs freuen. „Nach wie vor liegt das Hobby der Freizeitimker bei naturverbundenen Personen, und darunter befinden sich immer mehr Frauen, sehr im Trend“, freute sich von Glahn.
Der Vereinsvorsitzende wies darauf hin, dass er im nächsten Jahr nach Ablauf der regulären Amtszeit und dann 27-jähriger Vorstandstätigkeit, davon 24 Jahre als Vereinsvorsitzender, nicht erneut zur Wiederwahl zur Verfügung stehe. Johann Schröder, zuständig für Naturschutz und Bienenweide, stellte fest, dass das erste Greening-Jahr mit den neuen Umweltauflagen für die Landwirte bezüglich der Anlage von Blühflächen noch sehr ausbaufähig sei.
Fredy Hasch als Fachwart für Markt- und Honigfragen machte die Imkerfreunde mit den neuen Regelungen des novellierten Eichgesetzes vertraut, die künftig beim Honigverkauf zu beachten sind. Ingo Bollmeyer betreut den Lehrbienenstand und berichtete von der Beteiligung am Ferienprogramm der Gemeinde Gnarrenburg, wo man mit dem Thema der faszinierenden Bienenzucht mit anschließender Honigverkostung viele Kinder begeistern konnte. In diesem Jahr findet am Sonntag den 3. Juli, auf dem Lehrbienenstand ein „Tag der offenen Tür“ statt.
Christian Holsten ist der Fachwart für Bienengesundheit und berichtete von einer reibungslosen Zusammenarbeit mit der Veterinärbehörde. Er appellierte an die Imker, solidarisch zusammen zu arbeiten, um Bienenkrankheiten zu vermeiden.
Der Schatzmeister Fredy Hasch konnte einen guten Kassenbestand vorweisen. Auf Vorschlag der Kassenprüfer Dietmar Garms und Waltraud Zimmermann-Stieg erteilte die Versammlung dem gesamten Vorstand Entlastung.
Nach der Versammlung hielt der Naturschutzexperte Manfred Radtke aus Rotenburg einen Vortrag zum Thema „Gefährdete Wildbienen“, über den wir noch gesondert berichten werden. (bz)

Bremervörder Zeitung, 24.2.2016